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5 kreative Coaching-Methoden – und wie sie wirken

  • Autorenbild: atelier26caspar
    atelier26caspar
  • 21. Aug.
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 31. Okt.


Kreative Methoden im Coaching eröffnen alternative Zugänge zur Selbstreflexion und Problemlösung. Sie sprechen nicht nur den Verstand, sondern auch Sinne, Körperwahrnehmung und Emotionen an. Gerade bei komplexen oder schwer in Worte zu fassenden Themen können gestalterische Ansätze neue Perspektiven ermöglichen.

In diesem Beitrag stelle ich fünf ausgewählte Methoden vor, die sich in der Praxis als hilfreich erwiesen haben: Bildkarten, Tonarbeit, intuitives Malen, Collagearbeit und Schreiben. Sie lassen sich flexibel einsetzen und individuell auf die Bedürfnisse der Klientinnen und Klienten abstimmen. Dabei steht nicht das gestalterische Ergebnis im Vordergrund, sondern der Prozess – als Zugang zu inneren Themen, Ressourcen und Veränderungsschritten.

Arbeit mit Bildkarten

Assoziationen fördern - Themen anregen


Bildkarten sind ein niederschwelliger, visueller Einstieg in den Coachingprozess. Sie zeigen Fotografien, Illustrationen oder abstrakte Motive und können frei oder zu einem bestimmten Thema ausgewählt werden. Die Teilnehmenden wählen Karten, die sie spontan ansprechen oder die für ein aktuelles Anliegen symbolisch stehen.

Diese Methode eignet sich besonders für den Einstieg in ein Gespräch, zur Themenfindung oder zur Vertiefung bereits formulierter Anliegen. Bildkarten aktivieren Assoziationen und helfen dabei, unbewusste Aspekte sichtbar zu machen, ohne dass sie sofort sprachlich benannt werden müssen.

Im Coaching können die gewählten Bilder als Gesprächsanlass genutzt werden, um Emotionen, Haltungen oder Entwicklungsthemen zu reflektieren. Die visuelle Ebene unterstützt dabei eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem persönlichen Erleben.

eine Hand hält eine Tonschale - Töpfern im Coaching

Arbeit mit Ton

Gedanken formen, innere Stabilität spüren


Die Arbeit mit Ton bietet einen gestalterischen Zugang zu persönlichen Themen. Durch das Formen mit den Händen entsteht eine Verbindung zwischen innerem Erleben und äußerem Ausdruck. Dabei geht es nicht um das fertige Objekt, sondern um den Prozess des Gestaltens selbst.

Tonarbeit eignet sich besonders für Anliegen, die schwer in Worte zu fassen sind – etwa bei Themen wie Abgrenzung, Stabilität oder Veränderung. Der unmittelbare Körperkontakt mit dem Material fördert Achtsamkeit, verlangsamt das Tempo und kann neue Zugänge zu inneren Anteilen ermöglichen.

Im Coaching dient das entstandene Objekt als Ausgangspunkt für die Reflexion und weitere Gesprächsführung.

Collage-Arbeit

Innere Bilder zusammensetzen


Bilder und Zeitungsschnippsel auf einem Tisch Collagieren - Coaching mit Kunst

Die Collagearbeit ist eine kreative Methode, bei der aus vorhandenen Materialien – wie Bildern, Wörtern oder Farben – neue Zusammenhänge entstehen. Die Teilnehmenden wählen Motive aus, schneiden sie aus und setzen sie auf einem Untergrund neu zusammen. Dadurch entsteht ein visuelles Gesamtbild, das individuelle Themen sichtbar macht.

Diese Methode eignet sich besonders für Fragestellungen, bei denen es um Orientierung, Selbstreflexion oder das Erkennen von Mustern geht. Die Gestaltung erfolgt ohne Leistungsdruck und fördert die Auseinandersetzung mit eigenen Gedanken und Gefühlen auf einer bildhaften Ebene.

Im Coaching wird die fertige Collage gemeinsam betrachtet und besprochen. Dabei lassen sich Zusammenhänge erkennen, Ressourcen benennen und neue Perspektiven entwickeln.

Intuitives Malen

Visueller Zugang zum inneren Erleben


Bildausschnitt mit dick aufgetragener bunter Farbe - Intuitives Malen - Coaching

Beim intuitiven Malen geht es nicht um Technik oder „schönes“ Ergebnis – sondern darum, sich selbst Raum zu geben.


Intuitives Malen ist eine Methode, bei der ohne konkrete Vorgaben mit Farben gearbeitet wird. Dabei können Acrylfarben, Wasserfarben, Pastelle oder Ölkreide genutzt werden. Im Mittelpunkt steht der Ausdruck aktueller Gedanken, Stimmungen oder innerer Bilder – nicht das gestalterische Ergebnis.

Diese Herangehensweise ermöglicht es, auch vage oder schwer benennbare Themen sichtbar zu machen. Durch die Auswahl von Farben, Bewegungen und Formen entsteht ein nonverbaler Zugang zum inneren Erleben.

Schreiben im Coaching

Gedanken sortieren und Prozesse strukturieren


Hand mit Stift schreibt etwas - Schreiben im Coaching

Schreiben ist eine strukturierende Methode im Coaching, die sowohl zur Selbstklärung als auch zur Vertiefung von Reflexionsprozessen eingesetzt wird. Durch das schriftliche Festhalten von Gedanken, Gefühlen oder Erinnerungen entsteht ein konkreter Zugang zum eigenen Erleben.

Die Methode kann vielfältig eingesetzt werden: als freies Schreiben ohne thematische Vorgabe, als geführtes Schreiben mit Impulsfragen oder als gezielte Übung, etwa zum Perspektivwechsel oder zur Ressourcenaktivierung. In allen Fällen fördert das Schreiben eine bewusste Auseinandersetzung mit inneren Themen und unterstützt dabei, Prioritäten zu erkennen, Muster z

u benennen und Handlungsoptionen zu entwickeln.

Schreiben schafft Distanz zum Erlebten und ermöglicht es, eigene Gedanken von außen zu betrachten. Gleichzeitig kann es emotional entlastend wirken und den Coachingprozess dokumentieren. Die entstandenen Texte werden auf Wunsch im Gespräch einbezogen oder als Grundlage für weitere Schritte genutzt.

Die Methode eignet sich für Einzelpersonen ebenso wie für Gruppen und ist unabhängig von Vorerfahrungen oder sprachlichem Ausdrucksvermögen wirksam.


Die hier vorgestellten Methoden zeigen beispielhaft, wie kreative Elemente im Coaching eingesetzt werden können, um Reflexion zu fördern und Entwicklungsprozesse zu unterstützen. Je nach Thema, Ziel und Persönlichkeit bieten sie unterschiedliche Zugänge – von körperlich-praktisch bis sprachlich-strukturierend.

Wichtig ist dabei nicht das handwerkliche Können, sondern die Bereitschaft, sich auf neue Ausdrucksformen einzulassen. Die Methoden sind niedrigschwellig und praxisnah. Sie können sowohl in Einzelsettings als auch in Gruppen sinnvoll angewendet werden.

Kreatives Arbeiten im Coaching bedeutet, Denk- und Handlungsspielräume zu erweitern – auf eine Weise, die über das Gespräch hinausgeht.

 
 
 

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